Kurdische Geschichte chronologisch Teil 2 - Es werden keine Beiträge geschrieben.

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Kurdische Geschichte chronologisch Teil 2 - Es werden keine Beiträge geschrieben.

von BahACOOL am 28.02.2010 14:49

...hier könnt ihr die Geschichte der Kurden weiterlesen.

30.05.1992: Özgür Gündem, erste prokurdische Tageszeitung in türkischer Sprache, erschien zum ersten Mal nach einer langen Vorbereitungszeit am 30. Mai 1992. Die Redaktion wollte objektiv über den Krieg in Kurdistan berichten. Durch die Vielzahl von Behinderungen und Angriffen war Özgür Gündem gezwungen, am 15. Januar 1993 ihr Erscheinen vorübergehend einzustellen.

Bereits im ersten Jahr wurden 39 Ausgaben der Zeitung beschlagnahmt. Seither wurden sechs Redakteure (Musa Anter, Hüseyin Deniz, Yahya Orhan, Kemal Kilic, Hafiz Akdemir und Cetin Ababay) ermordet, mindestens 55 Korrespondenten wurden festgenommen. Zwanzigmal wurden die Büros der Zeitung überfallen sowie Wohnungen von Mitarbeitern durchsucht.

Der Reporter Burhan Karadeniz wurde durch einen Angriff schwer verletzt und ist seitdem gelähmt. Menschen, die im Vertrieb der Zeitung tätig waren, wurden ermordet oder verletzt, die Vertriebsfahrzeuge und Kioske, die Özgür Gündem verkauften, wurden niedergebrannt. Am 26.04.1993 erschien Özgür Gündem wieder.

Am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember 1993 haben die türkische Behörden das Zentralbüro der Özgür Gündem in Istanbul überfallen. Alle Mitarbeiter verhaftet, das gesamte Archiv wurde beschlagnahmt und die Büroeinrichtungen zerstört. Im Februar 1995 wurde die Zeitung verboten.

01.08.1992: Internationales Kurdistan-Kultur-Festival in Bochum. Zum ersten Mal in der Geschichte des kurdischen Volkes kamen über 50.000 Menschen im Exil für Freiheit und Frieden zusammen.

04.09.1993: 2. Internationales Kurdistan-Festival in Frankfurt, ca. 80.000 Teilnehmer.

24.09.1994: 3. Internationales Kurdistan-Festival in Masstricht (NL), 75.000 Teilnehmer.

1995 Konnte durch massive Behinderung und Verbote kein Festival stattfinden.

21.09.1996: 4. Internationales Kurdistan-Festival in Gedenken an Zeynep Kinaci; "Für die Beendigung des Krieges und eine friedliche politische Lösung in Kurdistan" fand in Köln statt, bei dem über 70.000 Menschen aus ganz Europa teilnahmen.

06.09.1997: 5. Internationales Kurdistan-Festival fand in Gedanken an die Opfer von Hewler in Köln statt. Es nahmen über 100.000 Menschen teil.

12.09.1998: 6. Internationales Kurdistan-Festival fand in Gedenken an Sema Yüce fand wegen des Verbots deutscher Behörden in Rotterdam (NL) statt. (75.000 Teilnehmer)

28.08.1999: 7. Internationales Kurdistan-Festival fand unter dem Motto: "Freiheit für Öcalan-Frieden in Kurdistan" in Dortmund statt. (80.000 Teilnehmer)

18.08.1992: 70 % der kurdischen Stadt Sirnak wurde durch türkisches Militär mit schweren Waffen vernichtet.

17.09.1992: Treffen der Sozialistischen Internationale in Berlin. Beim sog. Mykonos-Attentat werden der Generalsekretär der KDP-Iran, Sadagh Scharafkandi, sowie drei Begleiter ermordet. Die Attentat wurde vermutlich im Auftrag der iranischen Regierung ausgeführt.

1992: Der 74-jährige Schriftsteller, Journalist, Historiker und Mitbegründer der Arbeiterpartei des Volkes (HEP) und des Kurdischen Instituts Istanbul, Musa Anter wurde der Konterguerilla in Diyarbakir zuerst entführt später erschossen.

Oktober 1992: Hüseyin Celebi wurde getötet bei einem Angriff der südkurdischen KDP-Irak und der türkischen Armee auf die Camps der Volksbefreiungsarmee Kurdistans (ARGK) in der Region Haftanin.

Hüseyin Celebi wurde am 22.09.1967 als Sohn einer türkischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Hamburg geboren, wo er bis zu seinem 18. Lebensjahr aufwuchs. Dort besuchte er die Grundschule bis zur Mittelstufe. Anschließend ging er zur Fachoberschule für Sozialpädagogik und brach das Studium Anfang 1986 ab. Seine politischen Aktivitäten begann er 1974, d.h. mit sieben Jahren. Nach dem Abbruch seines Studiums widmete er sich ganz der politischen Arbeit. Er arbeitete vor allem, um mehr Öffentlichkeit für die kurdische Frage in Deutschland und Österreich zu erreichen.

Im Februar 1988 wurde er mit 20 anderen kurdischen Politikern unter dem Vorwurf des Terrorismus von der bundesdeutschen Regierung festgenommen. Nach seiner Freilassung ging er im Sommer 1991 nach Kurdistan, später entschloß er sich in den Reihen der Volksbefreiungsarmee Kurdistans (ARGK) zu kämpfen und kam Mitte Oktober 1992 bei einem Angriff der KDP (Kurdische Demokratische Partei) und der türkischen Armee auf die Camps der ARGK in der Region Haftanin ums Leben.

Hüseyin Celebi ist Ehrenvorsitzender des Verbands der StudentInnen aus Kurdistan (YXK). Jährlich führt der Verband der StudentInnen aus Kurdistan ein Gedenkveranstaltung für Hüseyin Celebi durch.

20. bis 22.11.1992: Erste Wahlen zum kurdischen Nationalparlament in Europa. Insgesamt 153 Delegierte wurden von 87.719 Kurdinnen und Kurden gewählt, darunter 27 Frauen. Auf der Delegiertenkonferenz wurden dann 15 Abgeordnete für die Arbeit im kurdischen Nationalparlament gewählt.

1993: Aus Protest gegen die Repressionen des türkischen Staates gegen das kurdische Volk treten in Brüssel 15 Abgeordnete des kurdischen Nationalparlamentes die in Europa gewählt wurden in einem unbefristeten Hungerstreik. Am 27.01.1993 schlossen sich 700 weitere KurdInnen aus ganz Europa und weitere 2.500 politische Gefangene in den Gefängnissen der Türkei und Kurdistan.

20.03.1993: Der Vorsitzende der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan verkündet am 17.03.1993 auf einer Pressekonferenz in Bar Elias-Libanon einen einseitigen Waffenstillstand. Ferner erklärt. Abdullah Öcalan, daß die PKK bereit ist, die Kurdistan-Frage auf politischen Wege zu lösen und eine Zeit friedlicher Verhandlungen zu beginnen. Auf einer zweiten Pressekonferenz an 16. April 1993 in Bar Elias-Libanon erklärte Abdullah Öcalan, daß der Waffenstillstand unbefristet verlängert sei.

07.05.1993: Die DEP wurde am 7. Mai 1993 gegründet. Auch gegen die DEP wurden die Repressionen unvermindert fortgesetzt. Die Provinz- und Kreisgebäude der Partei wurden bombardiert, Festnahmen und Folter an den Führenden Politikern wurden verstärkt. Am 16. September 1994 wurde der Vorsitzende der DEP, Yasar Kaya festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Der Abgeordnete der DEP, Mehmet Sincar, wurde von Konterguerilla in Batman ermordet. Der Generalsekretär Murat Bozlak wurde in seiner Wohnung im Zentrum von Ankara von bewaffneten Personen angegriffen und verletzt. Die Immunität der Abgeordneten der DEP wurde am 2. März 1994 aufgehoben und in einer unmenschlichen Art und Weise festgenommen. Am 16. Juni 1994 wurde schließlich die DEP verboten.

Ziel der DEP war vor allem eine friedliche Lösung der kurdischen Frage und ein gleichberechtigtes Zusammenleben des türkischen und kurdischen Volkes innerhalb der Grenzen der Türkei.

02.07.1993: Brandanschlag in Sivas auf systemkritische Schriftsteller, Künstler und SängerInnen überwiegend Kurden alevitischer Glaubensbekenntnis. 37 Menschen verbrennen in einem Hotel.

04.09.1993: Ermordung des kurdischen DEP-Abgeordneten im türkischen Nationalparlament, Mehmet Sincar in Batman. Nizamettin Toguc, ebenfalls DEP-Abgeordneter, wird schwer verletzt.

22.10.1993: Zerstörung der kurdischen Stadt Lice durch türkisches Militär.

1993: Lehrervereinigung Kurdistans, YMK (Yekîtiya Mamosteyên Kurd) wird in Braunschweig gegründet.

26.11.1993: Bundesinnenminister Manfred Kanther (CDU) verkündet das "PKK-Verbot". Neben der PKK, ERNK, die in Deutschland kein Sitz haben, wurden weitere 34 Organisationen:

Berxwedan-Verlag GmbH,
Nachrichtenagentur "Kurd-Ha",
Kurdistan Komitee,
Föderation der Arbeiter –und Kulturvereine, FEYKA-Kurdistan
und weitere 29 Vereine
verboten. Ihnen wurde vorgeworfen, sie hätten gegen Strafgesetze verstoßen, seien gegen den "Gedanken der Völkerverständigung" gerichtet und würden die "innere Sicherheit" gefährden.

Es wurden 600 Polizeibeamte eingesetzt, die in 19 Städten mit Durchsuchung von privaten Häusern und Vereinen beauftragt waren, die bis auf das Geschirr und Küchenmüll beschlagnahmten.

Seit der Verbotsankündigung werden regelmäßig kurdische Vereine, Büros und Verlage geschlossen, private Wohnungen, Vereinsräume werden durchsucht, Veranstaltungen, Demonstrationen, Versammlungen, sogar Feiertage untersagt. Tausende Ermittlungsverfahren eingeleitet und zu hohen Geldstrafen verurteilt. Einige Vorfälle sind:

1993: Stadt Kassel verbot kurzfristig eine "Nationale Widerstandsveranstaltung". Rund 10.000 KurdInnen wurden von der Polizei entweder durch Abriegelung der Autozufahrten oder direkt vor der Eissporthalle daran gehindert, die Veranstaltung zu besuchen.

März 1994: Nahezu alle geplanten Veranstaltungen anläßlich des kurdischen Newrozfestes wurden verboten. Als Reaktion darauf blockierten Kurdinnen und Kurden überall in Deutschland Autobahnen. Es kam zu Hunderten von Festnahmen.

1994: In Mannheim verbrennen sich die beiden Kurdinnen Bedriye Tas (Ronahi) und Nilgün Yildirim (Berivan) aus Protest gegen den Völkermord in Kurdistan und gegen die Verfolgung der Kurden in Deutschland. Bundeskanzler Helmut Kohl sprach von einer "neuen Dimension des Terrors". Die Trauerkundgebung in Mannheim wurde verboten und die Stadt in eine Festung verwandelt. Trotz massiven Behinderungen und Wasserwerfereinsatz beteiligten sich 30.000 Menschen an der Kundgebung.

1994: Halim Dener, ein 16-jähriger Kurde wird im Stadtzentrum von Hannover von einem Zivilpolizisten erschossen; er hatte zuvor Plakate für die Nationale Befreiungsfront Kurdistans ERNK verklebt.

September 94: Das 3. Internationale Kurdistan-Festival zum Gedenken an Halim Dener in Hannover wird verboten.

1994: Verbot des Kurdistan-Informationsbüros in Köln. Begründung: Es sei die Nachfolgeorganisation des verbotenen Kurdistan-Komitee in Köln.

1995: Eine Versammlung kurdischer StudentInnen an der Mainzer Universität wurde von der GSG 9 gestürmt und alle 111 Anwesenden festgenommen und erkennungsdienstlich behandelt.

1996: Auf Anweisung der Bundesanwaltschaft wird der Agri-Verlag in Köln verboten und die gesamte Verlagsproduktion (15 Tonnen Bücher und Kassetten) beschlagnahmt.

27.05.1995: Durchsuchung von 91 Wohnungen kurdischer Familien und Vereinsräumen in Rhein-Main-Gebiet.

1994: Der Kurdische Rote Halbmond (Hevya Sor a Kurdistane) wurde 1994 im Exil in Deutschland gegründet und verfügt über verschiedene regionale Stellen. Ziel ist es, als kurdische Hilfsorganisation vom internationalen Roten Kreuz anerkannt zu werden, was aus formalen Gründen sehr schwierig ist, denn Hevya Sor hat den Sitz –aus Gründen der staatlichen Repression –nicht in Kurdistan selber.

Die Organisation betreut vor allem kurdische Flüchtlinge und Kriegsversehrte aus dem Nordwesten Kurdistans.

1994: Der Freie Frauenverband Kurdistans YAJK wurde gegründet. YAJK organisiert kurdische Frauen, die sich für die aktive Unterstützung des Befreiungskampfes in Kurdistan engagieren wollen.

Am 04.11.1993 in Istanbul gab die ehemalige türkische Ministerpräsidentin Tansu Ciller folgende Erklärung: "Wir kennen die Namen der Schauspieler und Geschäftsmänner, von denen die PKK Schutzgelder erhält. Wir werden sie zur Rechenschaft ziehen". Unmittelbar nach dieser Erklärung begannen die Morde an kurdischen Geschäftsleuten.

- Der aus Lice bei Diyarbakir stammende Geschäftsmann Behcet Cantürk und sein Fahrer wurden zwei Tage nach seiner Entführung am 15.01.1994 in der Stadt Adapazari im Kreis Sapmanca tot aufgefunden.

- Am 28.03.1994 wurden Fevzi Aslan und Salih Aslan von unbekannten bewaffneten Personen, die sich als Polizisten ausgaben, entführt. Fevzi und Salih Aslan wurden zwei Tage später in der Nähe von Sapmanca am Straßenrand tot aufgefunden.

- Am 02.06.1994 wurden Savas Buldan und seine Freunde Adnan Yildirim und Haci Karay von Zivilpolizisten entführt. Die Leichen der drei Kurden wurden am 03.06.1994 in der Nähe der Stadt Yagilca im Kreis Bolu gefunden, sie weisen Folterspuren und Schußwunden auf.

In einer Erklärung vom 05.06.1994 verurteilte die Europavertretung der ERNK diese Attentate. Diese Menschen wurden ermordet, weil sie ihre kurdische Existenz nicht leugneten und Verwandte im kurdischen Befreiungskampf hatten.

02.03.1994: Verhaftung von sechs kurdischen DEP-Abgeordneten (darunter Leyla Zana und Hatip Dicle) im türkischen Nationalparlament, nachdem ihre Immunität aufgehoben wurde.

12./13.03.1994: Die erste internationale Konferenz über Nordwest-Kurdistan (Südost-Türkei) findet in Brüssel statt. Repräsentanten aller bedeutenden kurdischen Organisationen, prominente türkische und kurdische Intellektuelle, Mitglieder von Verbänden und Gewerkschaften, europäische Parlamentarier, Akademiker und Menschenrechtsaktivisten aus ganz Europa, Afrika, den Vereinten Staaten und Kanada kamen zusammen. Die Konferenz legte eine Reihe von Beschlüssen:

Staaten der Europäischen Union, darunter Frankreich, Deutschland und Niederlande, liefern der Türkei militärische Mittel für die Kriegsführung.
Es ist an der Zeit, daß Europa seine Verantwortung wahrnimmt und entsprechend handelt, um den gegenwärtigen Konflikt zu beenden und per Dialog eine friedliche demokratische Lösung im Interesse beider Völker zu finden.
Um dem ganzen Land zu Frieden und Sicherheit zu verhelfen, muß die Türkei mit einer demokratischen Erneuerung beginnen.
Die Anerkennung der Kurden als eigenes Volk muß in der Verfassung verankert werden.
26.10.1994: Kani Yilmaz, Europasprecher der Nationalen Befreiungsfront Kurdistans (ERNK) wird von der britischen Regierung in London festgenommen. Yilmaz kam auf Einladung des britischen Abgeordneten John Austin-Walker, um ein ausführliches Dossier des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan und umfangreiche Vorschläge für Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung der kurdischen Frage, vor einer Versammlung mit Verschiedenen Abgeordneten des britischen Ober –und Unterhauses, vorzustellen.

Kani Yilmaz interpretierte seine Festnahme als eine Gefälligkeit der britischen Regierung gegenüber der Türkei. Vertreter der türkischen Botschaft hatten am Abend seiner Ankunft bereits britischen Abgeordneten gegenüber erklärt, sie seien erbost über die Anwesenheit des ERNK-Sprechers in England und seien bemüht, sein Auftritt im britischen Parlament zu verhindern.

03.12.1994: In der Nacht zum 3. Dezember 1994 wurde das Zentralbüro von Özgür Ülke in Istanbul und ihr Zweigbüro in Ankara durch Bombenattentate erheblicher Sprengkraft völlig zerstört. Ziel des Attentats war es, alle sich im Gebäude aufhaltenden Menschen zu töten. Ein Redaktionsmitarbeiter kam ums Leben und weitere 17 Menschen zum Teil schwer verletzt und konnten nur durch Zufall dem Tod entkommen.

Die Verletzten wurden von der Istanbuler Polizei –statt zur ärztlichen Notversorgung –zum polizeilichen Verhör verschleppt. Während der Befragung ließ man gegenüber den Zeitungsmitarbeitern die Bemerkung fallen: "Seid ihr immer noch nicht tot?".

Özgür Ülke konnte nur wenige Wochen erscheinen, jede Ausgabe wurde beschlagnahmt. Die Geldstrafen für die Herausgeber steigerten sich in unvorstellbare Summen, die Haftstrafen machten zusammengezählt mehrere hundert Jahre aus. Die Herausgabe der Tageszeitung Özgür Ülke wurde schließlich am 03.02.1995 verboten.

1995: Aachener Friedenspreis 1995 wurde an die inhaftierte kurdische Abgeordnete Leyla Zana verliehen worden. Sie wurde im gleichen Jahr auch für den nominiert.

23.01.1995: PKK reicht beim Internationalen Roten Kreuz und beim Schweizer Außenministerium eine vom Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan unterzeichnete Deklaration ein. Darin erklärte die PKK, daß sie alle Paragraphen der Genfer Konvention (Sammelbegriff für eine Reihe von internationalen Verträgen zum Schutz der Kriegsopfer) vom 12.08.1949 mit dem Zusatzprotokoll 1977/1 einhalten will.

März / April 1995: Die türkische Armee marschiert mit 50.000 Soldaten in die kurdischen Gebiete des Nordirak ein; Ziel: Zerstörung der Camps der PKK.

April 1995: Seit Mitte April 1995 versucht Yeni Ülke, die Tradition der beiden vorherigen Tageszeitungen fortzusetzen. Schon im Juli 1995 wurde auch diese Tageszeitung verboten.

12.05.1990: Gründung des Kurdischen Parlaments im Exil (PKDW) in Den Haag / Niederlande. Es besteht aus 65 Mitgliedern, die sich aus den ehemaligen Abgeordneten und Bürgermeistern der DEP, den gewählten Vertretern der politischen Parteien und Organisationen, den Vertretern des assyrischen Volkes und anderen nationalen Institutionen und Einrichtungen, der religiöse Gemeinschaften, den Vertretern der Arbeiter- und Gewerbetreibender, den Frauen-, Jugend- und Berufsorganisationen und VertreterInnen der kurdischen Intellektuellen- und Wissenschaftlern zusammensetzt. Yasar Kaya ist Präsident des Kurdischen Parlaments im Exil.

Das Kurdische Parlament im Exil ist mit der Bedingung gegründet und unternimmt die notwendigen Schritte, um den Kurdischen National Kongreß herauszubilden.

15.05.1995: Das erste kurdische Fernsehsender Med-TV beginnt regelmäßig Sendungen in kurdischer, türkischer, assyrischer und arabischer Sprache in ganz Europa, Nordafrika und den Mittleren Osten auszustrahlen.

27.05.1995: Seit dem 27. Mai 1995 versammeln sich die "Mütter der Verschwundenen", die jeden Samstag in Istanbul mit Fotos ihrer vom Staat verschleppt und wahrscheinlich ermordeten Angehörigen. Sie protestieren gegen die Politik des Verschwindenlassens in der Türkei und in Kurdistan. Oft wurden die Frauen von der Polizei brutal angegriffen, niedergeknüppelt, in Polizeifahrzeugen gezerrt und vorübergehend festgenommen, einige wurden auch verhaftet und ins Gefängnis gesperrt.

14.07.1995: Seit dem 14.07.1995 sind in den Gefängnissen der Türkei und Kurdistan über 10.000 Kriegsgefangene aus Kurdistan in Hungerstreik, Außerhalb des Gefängnissen haben sich mehrere Tausend KurdInnen als Unterstützter diesen Hungerstreikenden angeschlossen.

27.07.1995: Um sich mit den am 14.07.1995 begonnen Hungerstreik der mehr als 10.000 Kriegsgefangenen zu solidarisieren, fangen ab 20.07.1995 in den wichtigsten Zentren Europas, so auch in Berlin etwa 200 Kurdinnen und Kurden ebenfalls einen Hungerstreik.

Am 24.07.1995 wird der Hungerstreik von der Polizei angegriffen und aufgelöst. Die Hungerstreikenden mußten 10 km marschieren, um die Provokationen und Angriffe der Polizei ins leere Laufen lassen und ihren Hungerstreik fortzusetzen zu können. Nach diesem langen Marsch war die 41-jährige Kurdin Gülnaz Baghistanî sehr entkräftet. Am 27.07.1995 lag sie in Koma. Die Polizei behinderte die Ärzte und verhielt sich verantwortungslos, so daß Gülnaz Baghistanî nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden konnte, sondern in der Blockade der Polizei verstarb.

August 1995: "Özgür Politika" Freie Politik, erscheint seit August 1995, allerdings nur in Europa.

09. bis 11.08.1995: Zur Beendigung der Auseinandersetzungen zwischen der KDP und PUK in Süd-Kurdistan fand in Dublin / Irland, das zweite Treffen statt. Neben der Konfliktparteien KDP, PUK nahmen auch INC, die USA und zum erstenmal auch Großbritannien teil. Die Türkei entsandte auch diesmal Beobachter. Über die beiden Hauptstreitpunkte; Zolleinnahmen und Entmilitarisierung der Stadt Erbil wurde keine Einigung erzielt. Der US-Delegationsleiter übergab beiden kurdischen Parteien einen Brief, in dem die USA nicht einen Föderativen kurdischen Staat, sondern einen eigenständigen kurdischen Staat ablehnten.

09. bis 11.08.1995: Zur Beendigung der Auseinandersetzungen zwischen der KDP und PUK in Süd-Kurdistan fand in Dublin / Irland, das zweite Treffen statt. Neben der Konfliktparteien KDP, PUK nahmen auch INC, die USA und zum erstenmal auch Großbritannien teil. Die Türkei entsandte auch diesmal Beobachter. Über die beiden Hauptstreitpunkte; Zolleinnahmen und Entmilitarisierung der Stadt Erbil wurde keine Einigung erzielt. Der US-Delegationsleiter übergab beiden kurdischen Parteien einen Brief, in dem die USA nicht einen Föderativen kurdischen Staat, sondern einen eigenständigen kurdischen Staat ablehnten.

03.09.1995: Graue Wölfe (Anhänger des türkischen Nationalen Bewegungspartei, MHP) erstechen in Neumünster den Kurden Seyfettin Kalan.

14.12.1995: Der Vorsitzende der Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, Abdullah Öcalan, rief in einer Sendung des kurdischen Fernsehsenders Med-TV den zweiten einseitigen Waffenstillstand nach 1993 mit der Türkei aus. Öcalan sagte "Der von der Türkei geführte sinnlose Krieg schadet unseren Völkern. Dieser hat beiden Völkern ideelle und materielle Verluste zugefügt, sowie den Weg für jegliche Entwicklungen verschlossen. Da dieser Krieg keine grundlegende Lösung für die Konflikte sein kann, möchten wir unseren guten Willen durch die von uns getroffene Entscheidung für einen Waffenstillstand bekräftigen".

27.03.1996: Am 27. März 1996 haben über 1.500 politische Gefangene in 43 Gefängnissen in der Türkei und in Kurdistan einen Hungerstreik begonnen. Über 10.000 türkische politische Gefangene und kurdische Kriegsgefangene haben sich mit Unterbrechungen daran beteiligt.

Am 19. Mai 1996 haben ca. 270 Gefangene ihren Hungerstreik in ein Todesfasten umgewandelt. Nach 63 Tagen Todesfasten kam der erste Gefangene ums Leben. Am 27. Juli 1996, nachdem sich die Zahl der Toten auf 11 erhöht hatte, war die türkische Regierung gezwungen auf Forderungen der Hungerstreikenden einzugehen.

Für die Durchsetzung grundlegende menschlicher Forderungen haben insgesamt 13 Gefangene ihr Leben verloren, weitere 18 unter akuter Lebensgefahr für sieben von ihnen besteht kaum noch Hoffnung, daß sie überleben.

30.06.1996: Zeynep Kinaci (Zilan) verwirklicht während einer Militärparade in Dersim, die erste Selbstmordaktion.

05. bis 07.07.1996: In Bonn trafen sich über 200 Menschenrechtler, Nahostexperten, namhafte Politiker, um zusammen mit Vertretern des kurdischen Exilparlamentes und weiteren Repräsentanten kurdischer Politik über konkrete Wege und Möglichkeiten zur politischen, menschlichen und friedlichen Lösung des Krieges und Konfliktes in Kurdistan zu diskutieren.

Die Konferenz "Frieden in Kurdistan" in Deutschland wurde von der Initiative "Appell von Hannover", welche im Frühjahr 1996 gegründet worden war, organisiert. Die Teilnehmer faßten unter anderem folgendes:

"... appellieren wir ... vor allem an die deutsche Bundesregierung, im Sinne dieser Resolution unverzüglich praktische Schritte gegenüber der türkischen Regierung zur sofortigen Einstellung des Krieges und zur synchronen Einleitung eines ernsthaften Friedensdialogs zu unternehmen.Wir fordern die Bundesregierung auf, die Verbote der kurdischen Vereinigungen zurückzunehmen und deren weitere Arbeit zuzulassen".

18.09.1996: Unter den Tarnnamen "Sputnik" durchsucht die belgische Polizei den kurdischen Fernsehsender Med-TV und das Exilparlament aus Kurdistan (PKDW), das Kurdistan Komitee und der Föderation kurdischer Vereine in Europa (KON-KURD). Hinter der Operation verbirgt sich mit zunehmender Erkenntnis, daß die Türkei von Belgien Waffen im Wert von 250 Millionen Dollar kaufte und zudem einen einzigen belgischen Unternehmen Investitionserleichterung von 264 Millionen Dollar gewährt hat.

10.12.1996: Angriff von Gefängniswärtern und Soldaten auf die Gefangenen des Gefängnisses in Diyarbakir. Zehn kurdische politische Gefangene werden erschlagen.

10.12.1996: Die Arbeiterpartei Kurdistans, PKK hat anläßlich ihres 18. Jahrestages der Parteigründung und des internationalen Menschenrechtstages 6 gefangene türkischen Soldaten freigelassen. Sie wurden von ihren Angehörigen, dem IHD Vorsitzenden Akin Birdal, dem Refah Abgeordneten für Van, F. Erbas und einem Vertreter des Vereins Mazlum-Der aus Izmir empfangen. Die Freiheit währte jedoch nur kurz, denn die von der PKK freigelassenen Kriegsgefangenen wurden an der Grenzstation Habur sofort von den türkischen Staatskräften festgenommen.

14.05.1997: Türkische Armee beginnt mit der südkurdischen Partei KDP eine Großoffensive gegen die Stellungen der PKK-Guerilla in Süd-Kurdistan.

26.08. bis 1. September 1997: Friedenszug "Musa Anter"

08.01.1998: Der kurdische Student Ümit Cihan Tarho, wird in der Inönü-Universität in Malatya von den türkischen Faschisten (Graue Wölfe) angegriffen und ermordet.

12.05.1996: Attentat auf Akin Birdal, dem Vorsitzenden des Menschenrechtsvereins (IHD) in Istanbul, den er schwerverletzt nur durch Zufall überlebte. Der IHD-Vorsitzende Akin Birdal befand sich seit 3. Juni 1999 im Gefängnis, um eine einjährige Haftstrafe wegen einer Rede, in der auf die Probleme der Kurden in der Türkei hinwies, zu verbüßen. Birdals Attentäter konnten gefaßt werden. Sie haben sich seit dem 3. August 1998 vor dem Staatssicherheitsgericht Ankara zu verantworten. Der Prozeß hat allerdings bis jetzt keine Fortschritte gemacht.

01.09.1998: Am 28.08.1998 verkündet Abdullah Öcalan während einer internationalen Telekonferenz im kurdischen Med-TV den dritten einseitigen Waffenstillstand der Arbeiterpartei Kurdistans, PKK nach 1993 und 1995. Vom 1. September an, dem "Weltfriedenstag", sollen die Waffen der ARGK, Nationale Volksbefreiungsarmee Kurdistans ruhen.

22.10.1998: Andrea Wolf (Ronahi), eine deutsche Guerillakämpferin der ARGK, wurde in der Provinz Catak im Norden Kurdistans bei einer Operation der türkischen Armee gefangengenommen und anschließend hingerichtet.

12.11.1998: Ankunft des Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan in Rom / Italien, um eine friedliche und demokratische Lösung der Kurdenfrage unter Beteiligung der Europäer zu erreichen.

Am 15.11.1998 sagte Öcalan bei einem Interview mit der italienischen Zeitung folgendes: "Wir wollen keinen Krieg, sondern einen Dialog mit der Türkei, mit Europa und mit den Vereinten Staaten".

Zehntausende KurdInnen aus ganz Europa machen sich auf dem Weg nach Rom um ihre Sympathie mit Öcalan zu bekunden. Nach vielen Gesprächen und Abmachungen verläßt Öcalan am 16. Januar 1999 Italien zunächst mit unbekanntem Ziel.

16.01.1999: Öcalan traf in Moskau ein um nach einem kurzen Aufenthalt zu seinem Ziel Europa zurückzukehren. Er beabsichtigte, in den Niederlanden vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal den Völkermord des türkischen Staates am kurdischen Volk anzuzeigen.

29.01.1999: Öcalan landet in Athen. Bis zum 30.01.1999 hielt sich Abdullah Öcalan in Athen auf. Die griechische Regierung verspricht Öcalan sein Asylbegehren anzuerkennen, wofür sie allerdings ein wenig Zeit benötigen.

30.01.1999: Mit einem zur Verfügung gestellten Flugzug wurde am 31.01.1999 die Reise nach Minsk angetreten, von dort aus sollte ein anderes Flugzug Öcalan nach Den Haag fliegen. Bei der Ankunft in Minsk stellte sich heraus, daß das versprochen Flugzeug gar nicht existierte. Griechische Behörden gaben der Flugzeugbesatzung die Anweisung Öcalan und seine Begleiter zum verlassen des Flugzeugs zu überreden und zurückzukehren. Sieben Stunden lang saßen Öcalan und seine Begleiter bei minus 20°C fest. Nachdem sie sich weigerten das Flugzeug zu verlassen, wurde das Flugzeug nach Athen dirigiert.

31.01.1999: Ankunft zurück nach Athen. Öcalan wurde umgehend auf der Insel Korfu einquartiert. Einerseits wollte die griechische Regierung, daß Öcalan das Land verläßt, andererseits wurde sie durch sie Befürchtungen vor der eigenen griechischen Bevölkerung, das eine freundschaftliche Beziehung zu dem kurdischen Volk unterhält, daran, Öcalan direkt auszuweisen oder preiszugeben.

In stundenlanger Diskussion wurde ausgehandelt, den Aufenthaltsort erneuert zu verlegen. Anweisungen wurden Öcalan persönlich durch Ministerpräsidenten Simitis und Außenminister Pangalos mitgeteilt. Vorbereitungen zur Bereitstellung eines Flugzeugs wurden getroffen. Öcalan und seinen Begleitern wurde mitgeteilt, daß sie nach Afrika gebracht würden. Ein Land wurde nicht genannt.

Am 1. Februar 1999 landet Öcalan in Nairobi / Kenia. Auch Öcalan wurde der Zielort nicht genannt. Abdullah Öcalan wurde im Haus des griechischen Botschafters in Kenia untergebracht, wo er bis zum Zeitpunkt seiner Entführung aufhielt.

15.02.1999: Abdullah Öcalan wird in einer Geheimdienstoperation an dem wahrscheinlich Mossad und die CIA beteiligt waren, aus Kenia in die Türkei entführt. Hunderttausend KurdInnen auf der ganzen Welt bringen ihren Wut, Schmerz und Trauer auf die Straßen und protestieren heftig gegen die Verschleppung und die Demütigung von Öcalan im türkischen Fernsehen. In Europa insbesondere in Deutschland kommt es zu mehreren Besetzungen griechische Konsulate. In der Woche vom 15. bis 21. Februar 1999 werden bundesweit über 2.100 KurdInnen festgenommen.

31.05.1999: Beginn des Prozesses gegen Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Am 08.06.1999 plädieren die Staatsanwälte die Todesstrafe.

29.06.1999: Das Türkische Staatssicherheitsgericht verurteilt Abdullah Öcalan zur Todesstrafe.

02.08.1999: Abdullah Öcalan ruft die PKK auf, ab dem 1. September (Weltfriedenstag), den bewaffneten Kampf in der Türkei einzustellen und alle bewaffneten Einheiten aus dem türkischen Staatsgebiet abzuziehen. Daraufhin erklären nacheinander:

Am 05.08.1999 erklärt die Präsidialrat der PKK: Dieser Schritt ist die effektivste Vorgehensweise, um eine verhinderte Demokratisierung der Türkei und die Verschlossenheit gegenüber der kurdischen Frage zu überwinden. Dieser Schritt wird alle Interessen und die Zukunft des kurdischen Volkes vertreten, allen Feindseligkeiten eine Ende setzen sowie den Frieden und Brüderlichkeit entwickeln. Entsprechend den vorgehenden Erklärungen unserer Partei geben hiermit bekannt, daß wir auch der jüngsten Erklärungen unseres Vorsitzenden Genossen Abdullah Öcalan vom 2. August vollständig zustimmen und erklären, daß unsere Partei all ihre Arbeit in diesem Rahmen durchführen wird."

Am 06.08.1999 erklärt das Nationale Volksbefreiungsarmee Kurdistans, ARGK: "...In diesem Sinne erklären wir, daß wir als Kräfte der ARGK die Direktiven des Vorsitzenden APO an unsere bewaffneten Kräfte, ab dem 1. September den bewaffneten Kampf einzustellen, als Anordnung auffassen und diese auf der Grundlage eines Militärischen Befehls einheitlich verwirklichen werden. Wir geben hiermit bekannt, daß wir ab dem 1. September beginnen werden, den Plan unseres Oberbefehlshabers Abdullah Öcalan praktisch umzusetzen."

Am 06.08.1999 erklärt die Nationale Befreiungsfront Kurdistans, ERNK: "Dieser Aufruf unterstreicht, daß Demokratie und Politische Methoden bei der Lösung historischer und sozialer Fragen die Gewalt und bewaffnete Auseinandersetzungen ersetzt. Als die Europaorganisation der ERNK, erklären wir hiermit, dem gesamten Inhalt dieses Aufrufes zuzustimmen und daß wir bemüht sein werden die daraus resultierenden praktischen Notwendigkeiten durchzuführen."

27.11.1998: Großdemonstration in Bonn für den Frieden und Freiheit in Kurdistan. Forderungen:

Die Anerkennung Abdullah Öcalan als Repräsentant des kurdischen Volkes.
Eine internationale Konferenz für den Frieden in Kurdistan unter Beteiligung aller Konfliktparteien.
Aufhebung des "PKK-Verbots" in Deutschland.


17.02.1999: Bei dem Versuch das israelische Konsulat in Berlin zu besetzen, schießen die Sicherheitsbeamte des Konsulats mit Maschinenpistolen gezielt auf die Menschen. Vier Kurden, darunter ein 18jährige Kurdin werden erschossen. 18 Personen zum teilweise schwer verletzt und 229 KurdInnen von der Polizei festgenommen.


24.05.1999: In Amsterdam (NL) gründen 189 Delegierte aus allen Teilen Kurdistans den Nationalkongress Kurdistans (NKK). Abdullah Öcalan wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des "Nationalkongress Kurdistans" gewählt. Zum Vorsitzenden der NKK wurde der Prof. Ismet Serif Vanly gewählt. Der Führungsrat des NKK besteht aus 15 Komitees. Einige Beschlüsse des Kongresses lauten:
Artikel 1a Der Nationalkongress Kurdistans ist die höchste Autorität der kurdischen Nation; er setzt sich aus freien und unabhängigen Persönlichkeiten, Vertretern von kulturellen, religiösen, freien und gemeinnützigen Institutionen sowie politischen Parteien zusammen.

Artikel 1b Die Interessen des kurdischen Volkes sind das Fundament des Kongresses.

Artikel 2c Der Begriff "Volk Kurdistans" beinhaltet: 1. Kurden, 2. Angehörige von Völkern, die schon immer in Kurdistan gelebt haben und leben, wie Assyrische Syrer, Armenier und weitere.

Artikel 3d In den Regionen, in denen mehrheitlich die assyrisch-syrische Bevölkerung lebt, ist die Amtssprache Aramäisch.

Weiterhin wurden folgende Tage als Nationale Gedenktage beschlossen.

15. FebruarTag der Nationalen Einheit (Der Tag, an dem Abdullah Öcalan entführt wurde)
16. MärzTag des Massakers an den Kurden (Massaker in Halabja)
24. AprilTag der Massaker an den Assyrern und Armeniern
22. JanuarTag der Gründung der Republik Mahabad (1946 in Ost-Kurdistan (Iran))
21. März Tag der Nationalen Freiheit (Newrozfest)
24. MärzTag des Nationalkongresses Kurdistans
01.10.1999: Als Geste des guten Willens und der Entschlossenheit zum Aufbau einer Demokratischen Republik und des Friedens geht die erste "Gruppe für Frieden und Dialog" bestehend aus acht Guerilla der ARGK in die Türkei. Die Gruppe wird verhaftet und verhört.

29.10.1999:Eine zweite Gruppe auch aus acht führenden Politiker verschiedener kurdischer Vereinigungen (darunter ein ERNK Vertreter) fliegt am Tag der Gründung der Türkischen Republik aus Wien in die Türkei. Die Gruppe wird ebenfalls verhaftet und verhört.


Quelle: Kurdistan.de

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.03.2010 19:37.

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